Schulsystem Bolivien!

Hallo ihr Lieben!

In meinem Blogeintrag gestern habe ich ja nur kurz meiner momentanen Arbeit in der Schule erwähnt. Doch ich erlebe so viele Sachen, dass ich dem ganzen einen neuen Blogeintrag widme.
In Bolivien ist es so, dass man sich jedes Jahr neu einschreiben muss, sprich super viel Papierkram jedes Jahr, da alles per Hand gemacht wird. Es ist so, jeder der sich einschreiben will braucht einen sogenannten RUDER, einen Fragebogen. In diesem Fragbogen trägt man alle Daten des Schülers und der Eltern ein, wo er wohnt, ob er arbeitet, ob Elektrizität im Haus vorhanden ist etc. Ihr könnt euch nicht vorstellen was man da als zu hören bekommt... Kinder die in einem Haushalt wohnen,indem es kein Licht gibt und auch keine Sanitäreinrichtung vorhanden ist. Man sitzt dann da und wird traurig. Man denkt an zu Hause und weiß, wie gut man es hat. Oder Eltern, die noch überlegen müssen, wann der Geburtstag ihres Kindes ist oder wie alt es ist. Auch ist es keine Seltenheit, dass einem Eltern gegenübersitzen, die nicht lesen oder schreiben können, oder noch nie eine Schule von innen gesehen haben. In solchen Fällen müssen die Eltern einen Fingerabdruck als Unterschrift abgeben. All das sind wirklich Dinge, die mich traurig stimmen, da ich mich frage, wie sie ihre Kinder denn schulisch unterstützen wollen oder gar ein Vorbild für sie sein sollen.
Das nächste Problem ist das Ministerium, dass die Regeln für die Schule vorgibt... Das Ministerium gibt an, wieviele Schüler in eine Klasse sollen. Haltet euch fest! Das sind zwischen 30 bis knapp 50 Kinder!!!! Unmöglich einfach! Ich könnt mich da echt aufregen. Die wissen Null, wie es ist 30 Kinder zu unterrichten und sie auf den gleichen Wissensstand zu bringen. Hauptsache schön die Klassensäle vollstopfen und ein Drittel kommt im Unterricht nicht mit. Welche Logik ist das? Wie ihr seht, bin ich mit dem bolivianischen Schulsystem nicht wirklich zufrieden. Naja, soviel zu meinen Erlebnissen in der Schule!
Bis dann!

Eure Hannah :-)