Mittwoch, 12. September 2012

Abschlussbericht


Nun ist schon fast 1 Monat vergangen, seitdem ich Bolivien verlassen musste und wieder in Deutschland bin.  Der Abschied von meinen Kinder und meinen bolivianischen Freunden fiel mir definitiv nicht leicht. Es flossen viele Tränen, da ich einfach nicht gehen wollte. Die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen und auch das bolivianische Leben hat mir sehr gut gefallen. Wenn ich das Jahr nun einmal Revue passieren lasse, kann ich sagen, es war bis jetzt das beste Jahr meines Lebens! 

Ich habe unheimlich viel über eine neue Kultur kennengelernt, kann nun fließend Spanisch sprechen und auch mein zukünftiger Studienbeginn „ Soziale Arbeit“ in Münster wird genau das richtige für mich sein. Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen im Heim hat mich zu 100% erfüllt und dadurch, dass nicht immer alles perfekt lief und die Jungs auch manchmal ihre 5 Minuten hatten, konnte ich sehr viel aus dem Heim mitnehmen. Mein Jahr bestand sowohl aus Höhen als auch Tiefen, doch gerade daran bin ich persönlich stark gewachsen. Ich habe gelernt mit Tiefpunkten umzugehen und auch, dass nicht immer alles nach Plan laufen kann. Doch letzten Endes hat sich immer alles zum Guten gewendet! Bolivien hat mich geprägt. Ich bin selbstbewusster und härter geworden, sprich, mich kann so schnell nichts mehr aus der Bahn werfen. Außerdem hinterfrage ich nun Dinge viel kritischer und möchte mich weiterhin für entwicklungspolitische Projekte einsetzten.  

Ich dachte nie, dass man Liebe für ein Land empfinden kann, doch man kann. Ich habe mich in Bolivien „verliebt“ und möchte so schnell es geht auch wieder zurückkehren. Solch eine Vielfalt an Landschaften, Klimas und kulinarischen Köstlichkeiten- ein Traum!  Das Land hat so viel zu bieten, doch leider reizt es viel zu wenige Deutsche dort hinzufahren… Ich kann nur sagen, dass Bolivien definitiv einen Besuch wert ist! 

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei meinen Eltern für die finanzielle Unterstützung bedanken, aber auch bei meinen Freunden, Familienangehörigen und Verwandten, die immer an mich geglaubt haben! DANKE! 

Das wird vorerst der letzte Bericht in meinem Bolivien-Blog sein. Ich hoffe, all meinen Lesern hat es Freude bereitet mein Leben in Bolivien so ein Stück verfolgen zu können, und mit den Berichten ein wenig Interesse für das Land gewecket zu haben.

Macht’s gut!
Eure Hannita 

Und hier noch ein paar Lieblingsbilder: 








Weitere Bilder folgen!

Mittwoch, 15. August 2012


Hallo ihr Lieben in Deutschland! 

Juhu, ich habe es noch vor meiner Rückkehr geschafft, den Jungen aus meinem Heim operieren zu lassen. Die Nasen-Op ist sehr gut verlaufen, keine Schwellungen oder irgendwelche Komplikationen. Es dauert jetzt jedoch ein halbes Jahr, bis die Nase völlig verheilt ist. Der Junge ist unheimlich glücklich und kann jetzt voller Lebensfreude und Motivation in  der neuen Schule sein Bestes geben. Als Dankeschön hat er mir ein bolivianisches Schultertuch geschenkt, „damit ich ihn nicht vergessen werde“. Außerdem sagte er mir, dass ich mich im Namen von ihm bei allen Spendern recht herzlich bedanken solle. 

Also: VIELEN LIEBEN DANK FÜR EURE HILFE!!! :-)
 
Ich werde übrigens am 20.August wieder in Deutschland sein. 

Macht’s gut und bis ganz bald in Deutschland! 

Eure Hannah 


Donato und ich vor der Nasen Op

Direkt nach der Op

Sekretärin,Chefin, Donato und ich
Donato blieb für eine Nacht im Krankenhaus


Sonntag, 22. Juli 2012

Ein Tag auf dem Land

Hallo ihr Lieben!

Gestern war ich mit Franzi und Co raus aufs Land gefahren. Wir haben in dem Haus eines Freundes gegrillt, gechillt, Musik gehört und sind zum Fluss gelaufen. Wir hatten super tolles Wetter, Sonnenschein... Ein wirklich schöner Tag, der sehr erholsam war :-) Und jetzt ein paar Bilder:

ich,Franzi und Dana

Landschaft


Dana und ich

Dana, Osmar und ich


Franzi und ich

Die "Pappenheimer"

Die ganze Truppe :-)



Alex und ich
Macht's gut!

Eure Hannita

Montag, 16. Juli 2012

Bilder :-)

Miriam,ich, Isabell, Irene, Nelly, Marc

Hannah und der Clown zur Linken

Edwin,Dana,ich,Alex

ich und Alex

ich, Alex und Franzi

ich und Daniel

Geburtstag, Geburtstag

Hallo ihr Lieben!

Am Wochenende hieß es: feiern, feiern, feiern. Am Donnerstag feierten wir in den Geburtstag eines Freundes herein. Wir saßen zusammen, erzählten, die anderen tranken ( ich durfte ja nicht wegen meinem Antibiotika) und dann ging es noch tanzen bis in die frühen Morgenstunden :-) Freitag ging es dann weiter mit feiern :-D Wir feierten bei dem Freund zuhause, es gab leckeres Essen und dann gab's Karaoke :-P Ihr müsst wissen, die Bolivianer mögen Karaoke :-) Den Abschluss machten wir dann wieder einmal in der Disko. Wir tanzten, bis die Füße glühten :-) Ein wirklich schöner Abend. Samstags ging ich dann auf einen Kindergeburtstag.Wahnsinn, wie hier der Geburtstag von Kleinkindern gefeiert wird. 2 Clowns, 30 Kinder mit Eltern, eine mega Torte... => ein gelungener Kindergeburtstag :-) Am Sonntag verwöhnte ich dann meine Lieben mit selbstgemachten Semmelknödeln und Rotweinkuchen und so ließ  ich das Wochenende gemütlich ausklingen :-)

Macht's gut!

Eure Hannah :-)

Donnerstag, 5. Juli 2012

Mal wieder was neues aus Sucre!

Hallo ihr Lieben!

Es tut mir wirklich Leid, dass ich mich momentan nicht mehr so regelmäßig melde, aber meine letzten Wochen sind angebrochen, und die möchte ich in vollen Zügen genießen! Bald bin ich ja zuhause und kann euch alles im Detail berichten ;-) Leider spielt meine Gesundheit momentan nicht mit... Ich muss schon wieder Antibiotika nehmen, da ich solch einen starken Husten habe, mit Gliederschmerzen, Schnupfen..., dass ich schon wieder an mein Bett gefesselt bin :-( So habe ich mir definitiv nicht meine letzten Wochen vorgestellt!
Was habe ich alles erlebt die letzten 2 Wochen... Ich war auf dem Geburtstag eines Freiwilligen, welcher wirklich schön war. Dann war ich auf einer "Hochzeit". Hochzeit schreibe ich für extra in Anführungszeichen, da es sich nicht wirklich um eine echte Hochzeit gehandelt hat. In Bolivien machen öfters Jugendliche, wenn sie eine längere Zeit zusammen sind, eine kleine Feier mit ihren Freunden und nennen das " Hochzeit". Es wird ein Dokument unterschrieben, ein Walzer getanzt... Für mich war das alles sehr belustigend :-P Wie sagt man aber doch so schön:" Andere Länder, andere Sitten" ABER: Es war ein sehr, sehr schöner Abend gewesen, andem ich sehr viel getanzt habe :-) Letzten Samstag war ich mit meinen Arbeitskollegen vom Heim unterwegs. Zuerst haben wir zusammen gegessen und getrunken und sind dann weiter in eine Disko gezogen. Ein schöner, wenn auch alkohollastiger Abend :-) :-D

So meine Lieben, ich geh mal wieder in mein Bett, wo ich hingehöre.

Bis dann!

Eure Hannita :-)

Donnerstag, 21. Juni 2012

Nun endlich: Reisebericht Teil 2

Hallo ihr Lieben in Deutschland!

Es tut mir leid, dass ihr so lange auf den 2. Teil des Reiseberichtes warten musstet, aber seit meiner Rückkehr lief hier nicht alles so glatt... Im Heim gab es einige Probleme und ich war schon wieder krank... Habe schon wieder eine Darminfektion und muss 7 Tage Antibiotika nehmen. Aber nun zum Reisebericht :-)

Von Sucre aus ging es mit dem Flieger nach La Paz, einer wirklich sehr speziellen Stadt. Die Stadt ist in 2 Städte unterteilt, El Alto und La Paz.Was diese Stadt eigentlich ausmacht ist die Bauweise der Häuser! Die Häuser sind in die Berge gebaut und hängen wie Bienenwaben übereinander. In El Alto liegt der höchstgelegenste Flughafen der Welt, was ich nur kurz am Rande mal erwähnen wollte ;-) Auch La Paz an sich kann man nocheinmal in 2 Teile unterteilen. Einen nördlichen und südlichen Teil. Der südliche Teil zeichnet sich durch seine Hochhäuser und die Luxusvillen aus. Warum sich die gehobenere Gesellschaftsschicht im südlichen Teil La Paz und nicht in El Alto aufhält, werde ich euch kurz erklären. Zwischen El Alto und dem südlichen Teil gibt es einen Höhenunterschied von 1000 Höhenmetern. Sprich im südlichen Teil ist es viel wärmer, die Luft ist nicht mehr ganz so dünn und es gibt auch mehr grün ;-) Diesen Unterschied haben wir ganz deutlich gesehen, als wie eine 3 stündige Stadtrundfahrt gemacht haben. Wir besuchten auch das Valle de la Luna, was an eine Mondlandschaft erinnert. Auch besuchten wir die verschiedenen Märkte La Paz und auch die Alpakageschäfte haben uns gut gefallen :-) Wahnsinn, in Deutschland gibt man ein Vermögen für einen echten Alpakapulli aus und hier bekommt man sie förmlich nachgeschmissen :-D

Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Copacabana, einem kleinen Dörfchen, welches am Titikakasee liegt. Der Weg dorthin ist schon sehr spannend. Man muss mit einem kleinen Boot den See überqueren und der Bus wird auf einem "Holzbrett" zum anderen Ufer transportiert. Copacabana ist wirklich sehr schön gelegen, dirket am Titikakasee, aber wirklich viel zu bieten hat es leider nicht. Aber wir ließen uns davon nicht beirren, saßen in der Sonne, genossen unser kühles Bierchen und die Aussicht auf den See :-) Copacabana ist für seine "Autotaufen" bekannt. Aus ganz Bolivien kommen die Leute mit ihrem Auto, schmücken es und lassen es von einem Pfarrer segnen. Nach einer Nacht, ging es dann am nächsten Tag dann wieder nach La Paz.

Am folgenden Tag ging es 8 Stunden mit der Flotta nach Cochabamba.Man merkte, je länger wir im Bus saßen, desto unruhiger wurde mein Vater. :-D Lange Busfahrten sind definitv nicht seine Leidenschaft und dann noch bei so schlechten Straßenverhältnissen.... Man hörte ihn öfters Fluchen: "Depp, wieso überholst du hier,wo man so schlecht sieht und es gleich hunderte Meter in die Tiefe geht" Also von Entspannung kann man da nicht sprechen, was? In Cochabamba angekommen, war meine Mutter ersteinmal irritiert, was wir hier in so einen Drecksloch machen :-D Ok, sie hat Recht, Cochabamba ist nicht die schönste Stadt Boliviens, ist sehr dreckig und stinkt. Aber hey, hier steht der " Cristo de la Concordia", der noch ein Stück größer ist als die Christusstatue in Rio und das konnte ich meinen Eltern auf keinen Fall vorenthalten! Wir besuchten
die Christusstatue und einen Palast von einem sehr reichen Zinnbaron, was wirklich schön war. Ja, Evo hat uns eines abends leider einen Strich durch die Rechnung gezogen, indem er ein Alkoholverbot für 24 Stunden aussprach und somit Familie Hüttel auf dem trockenen saß und aus Strohhalmen ihre Cola schlürfte :-D Grund des Alkoholverbots war ein Kongress in Cochabamba.

Und dann ging es nach Tarija, einem süßen, kleinen Städtchen im süden Boliviens. Tarija ist bekannt für seinen Wein, der sogar meinen Vater und meine Mutter überzeugen konnte :-) Doch leider war es sehr kalt als wir ankamen... 5 Grad tagsüber und Minusgrade in der Nacht... Doch davon ließen wir uns nicht beirren und planten unsere Tage in Tarija. Wir machten eine Stadtrundfahrt, besuchten Museen, machten eine Weintour und besuchten die umliegenden Dörfer. Pünktlich zur Weintour, die wirklich klasse war, wurde auch das Wetter besser und Tarija präsentierte sich von seiner schönsten Seite :-) Ein wirklich sehr sauberes und schönes Städtchen. Man könnte fast meinen, es sei ein Städtchen in Europa. Leider hat Tarija nicht sehr viele Touristen, was wirklich sehr schade ist, aber ich bin davon überzeugt, dass sich das in naher Zukunft ändern wird :-) Leute, auf geht's nach Tarija :-) Der Wein ist so gut wie der aus der Vorderpfalz :-D

Und dann kündigte sich so langsam das Ende unsere Reise an... Und wie ihr ja wisst, haben wir eine Rundreise gemacht, weshalb wir unsere Reise aus diesem Grund auch in Santa Cruz beendet haben. Wir besuchten den Zoo, welcher wirklich sehr schön ist. Von Pumas, Schlangen, Kühen bis hin zu Schweinen. Für jeden war etwas dabei :-D Das letzte Highlight war dann noch ein Tagesausflug nach San Javier,um einen Teil der Jesuitenmissionen zu besuchen. Diese Kirchen sind wirklich der Wahnsinn! Kirchen komplett aus Holz und trotzdem so prunkvoll! Auch der Weg nach San Javier war atemberaubend, weil die Lanschaft einfach wieder so verschieden war, wie das was wir zuvor gesehen haben. Und dann war die Zeit gekommen, um Abschied zu nehmen. Meine Eltern machten sich auf den Weg nach Buenos Aires und ich flog nach Sucre.

So, dass waren 4 Wochen Rundreise Bolivien! Es war eine wunderschöne, spannende und erlebnissreiche Zeit :-) Ich bin davon überzeugt, dass meine Eltern diese 4 Wochen so schnell nicht vergessen werden :-)

Macht's gut! Bis dann!

Eure Hannita