Sonntag, 4. September 2011

26.08.- 04.09.2011


Hallo ihr Lieben in Deutschland! 

Bevor meine erste Arbeitswoche losging, habe ich mir letztes Wochenende zusammen mit den anderen Sucre noch ein bisschen angeschaut. Wir besuchten den Mercado Central und den Mercado Campesino. Beides Märkte auf denen man Lebensmittel, Kleider und sonstige wichtige Utensilien kaufen kann. Außerdem fuhren wir zu 9.!!! in einem Taxi, welches für 4 Personen ausgerichtet ist, zum Café Mirador. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie wir in diesem Taxi saßen. Wir schauten uns die Plaza und die Innenstadt an, und ich muss sagen, Sucre hat es verdient, 1991 den Weltkulturerbe der UNESCO zu erhalten. Eine wunderschöne Stadt, mit den weißen Gebäuden und den Palmen an der Plaza. An sich ist zu sagen, dass die Stadt durch die vielen Autos, Busse und Taxis geprägt ist. Es herrschen keine Verkehrsregeln, es gibt keine Blinker und jeder kann sich für 300 Bolis seinen Führerschein erkaufen. Das wichtigste Teil des Autos ist die Hupe! Hier wird ständig und wegen jeder Kleinigkeit gehupt. Auffallend ist auch der viele Müll. Überall Dreck, Müll etc auf den Straßen und kaum Mülleimer- leider. Auch wird hier alles in Plastiktüten oder Bechern verkauft. Trinken wird in Plastiktüten abgefüllt, Essen in Plastikschalen serviert…. Und wo landet die Verpackung?? Auf dem Boden :-(  Ein typisches Getränk der Bolivianer ist „Pil“ oder Leche in der kleinen Plastiktüte und jeder ist dabei, an seiner Tüte zu schlürfen und diese danach auf den Boden fallen zu lassen. So nun möchte ich euch von meiner ersten Arbeitswoche in der Schule und im Heim berichten. Mein erster Tag in der Schule war nicht leicht für mich. Die Schule liegt etwas außerhalb von der Stadt, ca. 30 Minuten vom Hostal entfernt. Auf dem Schulgelände leben ganz viele Straßenhunde, überall Müll, unangenehme Gerüche… Dann sah ich Kinder, die Hunger haben und sich regelrecht auf ihr „Frühstück“, was aus einem Joghurt, Milch oder Brot besteht, stürzen. Es war sehr schwer für mich, mit dieser Situation umgehen zu können, da ich sofort angefangen habe mit Deutschland zu vergleichen und welche Schulsituation ich genießen durfte. Doch trotzallem sind die Kinder glücklich. Sie lachen, spielen, freuen sich jemand „Neuen“ kennenzulernen und nehmen deine Hand und drücken dich. Ein sehr schönes Gefühl, diese leuchtenden, glücklichen Augen der Kinder zu sehen. Mein erster Nachmittag im Heim verlief richtig gut. Nette Kinder, ein sehr gepflegtes Heim und eine gute Atmosphäre. Ich betreute die Kinder bei ihren Hausaufgaben und später spielte ich mit ihnen. Was mich verwunderte war die Tatsache, dass man in Bolivien anders multipliziert, dividiert, Wurzeln zieht und anders schreibt. Meine Spiele (Knete, Mensch-Ärger-Dich- Nicht, Memory) sind sehr gut bei den Kinder angekommen :-) und ich glaube, über den Fußball, der hoffentlich bald kommen wird, werden sie sich auch sehr freuen. Mein Zahnbürsten-Projekt werde ich erst später versuchen durchzuführen, wenn mein Spanisch fließender ist. Apropos Spanisch: Ja momentan läuft es noch nicht ganz so rund und es ist sehr schwer die Kinder zu verstehen, da sie Quechua und Spanisch mischen, sehr schnell und undeutlich reden. Das reinste  Chaos in meinem Kopf. Aber ich bin guter Dinge, dass es in den nächsten Wochen besser wird. :-) Ja am 2. Tag war die Schule schon nicht mehr so heftig für mich, im Heim lief auch alles super, ABER ich fand den Weg nicht mehr zum Hostal. Es wurde dunkel, ich hatte kein Handy, keinen Stadtplan und keine Adresse im Kopf…. Ich bekam Panik, weshalb ich weinend vor einem Polizisten stand… Aber Gottseidank zeigte mir eine Frau den Weg zum Hostal. Keine Angst, seit dem 03.09.2011 habe ich einen Stadtplan und ein funktionstüchtiges Handy.  In der Schule war ich bis jetzt in der Vorschule, was ein bisschen langweilig ist, weil man nix zu tun hat, in der  1.Klasse, wo man lesen und schreiben lernt mit den Kindern und einmal in einer Englischklasse. Am besten gefällt mir Englisch und 1. Klasse. Ich hoffe, dass ich das jetzt immer machen kann. Im Heim lerne ich schon ein bisschen Quechua und die Kinder helfen mir auch sehr, mein Spanisch zu verbessern :-) Sie sind sehr geduldig mit mir.Außerdem war ich die Woche im Kino, im Film „ Los Pitufos“ (Die Schlümpfe). Es war ein super schöner Film und ich habe sehr viel verstanden. Am Freitagabend haben alle Freiwilligen zusammen gegrillt, was super schön war. Gestern war Sucre im Ausnahmezustand. Am 08.09.2011-10.09.2011 ist die „ Fiesta de Guadalupe“ und gestern waren schon die Proben in der Stadt. Es gibt verschiedene Tanzgruppen und Blaskapellen. Ich freue mich schon auf kommende Woche :-) Außerdem ist heute „ Tag des Fußgängers“  d.h. es fahren keine Autos, Taxis und Busse, weshalb die Stadt heute sehr ruhig ist. Nicht ständig hupende Taxis :-D Nach dem Mittagessen gehe ich später zusammen mit anderen Freiwilligen mir noch den Friedhof in Sucre anschauen.  Wenn ich meine Woche nun zusammenfasse muss ich sagen, dass sie aus Höhen und Tiefen bestand, aber die Höhen überwiegen ;-) Bilder lade ich euch später oder die Tage hoch.
Also dann ihr Lieben, macht’s gut. Ich denk an euch.
Hannah 

1 Kommentar:

  1. Hi Hannah,
    deine Mama war heut in unserm Laden, sie hat mir Grüße ausrichten lassen.
    Freut mich, dass es dir so gut gefällt!
    Die Bilder sehen sehr schön aus.
    Wünsch dir noch ne tolle Zeit und alles Gute!
    LG Svenja

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